Die Präsidentschaftswahl in den USA am 5. November 2024 endete mit dem Sieg von Donald Trump über Kamala Harris. Trump sicherte sich die Mehrheit der Wahlleute und kehrt somit ins Weiße Haus zurück. Dieser Ausgang hat große politische Konsequenzen, insbesondere für die Rechte und Freiheiten von Frauen. Viele Frauen in den USA zeigen sich enttäuscht und besorgt über das Wahlergebnis, da es wahrscheinlich zu neuen Einschränkungen in den Bereichen Gesundheit und Reproduktion führen wird. Besonders die Angst vor weiter eingeschränkten Abtreibungsgesetzen treibt viele Frauen in den Widerstand und führt dazu, dass sich immer mehr von ihnen der sogenannten 4B-Bewegung anschließen.
Angst um reproduktive Rechte: Warum Frauen besorgt sind
Die Sorge um den Verlust reproduktiver Rechte in den USA hat viele Frauen alarmiert. Bereits in der ersten Amtszeit von Donald Trump kam es zu mehreren Bemühungen, Abtreibungsrechte zu beschneiden, und diese Trends könnten sich in seiner erneuten Präsidentschaft weiter verstärken. Ein besonders bedrückendes Thema ist die Sorge, dass Frauen in lebensbedrohlichen Schwangerschaftssituationen nicht mehr prioritär behandelt werden könnten. In einigen Bundesstaaten stehen bereits Gesetze im Raum, die im Notfall den Fötus vor das Leben der Frau stellen. Dies führt dazu, dass Ärzte oft gezwungen sind, Frauen in riskanten Situationen nicht die notwendige lebensrettende Behandlung zu geben, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
In der Praxis bedeutet dies, dass Frauen, die sich in medizinischen Notlagen befinden, aufgrund des Schutzes des Fötus möglicherweise ihr Leben verlieren. Zudem sehen viele Frauen in den geplanten Verschärfungen ein Eingreifen des Staates in ihre Selbstbestimmungsrechte und in ihre Lebensentscheidungen. Durch die Verschärfung der Gesetze werden Frauen gezwungen, Schwangerschaften auszutragen, die sie nicht wollen oder sich nicht leisten können. Für viele bedeutet dies nicht nur den Verlust der körperlichen Autonomie, sondern auch erhebliche Einschränkungen in ihrem beruflichen und sozialen Leben.
Diese Entwicklungen stellen einen erheblichen Rückschritt für feministische Errungenschaften dar, die Frauen über Jahre hinweg erkämpft haben. Der Verlust der Entscheidungsfreiheit über den eigenen Körper und die eigene Zukunft führt dazu, dass viele Frauen verunsichert und wütend sind. In diesem Klima des Protestes und der Unsicherheit hat die 4B-Bewegung an Bedeutung gewonnen.
Die 4B-Bewegung: Ein radikaler Widerstand
Die 4B-Bewegung, ursprünglich in Südkorea entstanden, hat in den USA eine starke Anhängerschaft gefunden. Die vier „B“s stehen für „kein Dating“ (Becoming), „keine Ehe“ (Breakup), „kein Sex“ (Beating) und „keine Kinder“ (Birthgiving). Frauen, die sich der 4B-Bewegung anschließen, wollen damit ein Zeichen gegen das traditionelle Rollenbild setzen und protestieren gegen eine Gesellschaft, die Frauen die Selbstbestimmung über ihre Körper verweigert.
Diese Bewegung ist für viele Frauen in den USA zu einem Symbol geworden, das zeigt, dass sie sich nicht den alten Normen und Erwartungen beugen wollen. Die Frauen der 4B-Bewegung setzen ein klares Statement: Sie lehnen es ab, in einer Gesellschaft zu leben, die ihnen ihre Freiheit nimmt und sie zu Entscheidungen zwingt, die sie nicht wollen.
Text: Milena Hildebrandt