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Die unnatürliche Perversion menschlicher Gier

Löwen und Tiger begegnen sich in freier Wildbahn niemals – doch in Gefangenschaft werden sie gezielt miteinander gepaart, um eine Kreatur zu schaffen, die es in der Natur nicht gibt: den Liger. Doch was für den Menschen wie ein spektakuläres Kunststück wirkt, ist für die Tiere oftmals ein Leben voller Leiden und Qualen. Ist der Liger ein majestätisches Wunder oder ein monströses Mahnmal menschlicher Überheblichkeit?

Die gezielte Zucht von Ligern würde sicherlich die Besucher in Tierparks und Zoos erhöhen, da Liger selten vorkommende Tiere sind und als Attraktion gelten. Doch dieser Anreiz birgt erhebliche ethische und gesundheitliche Probleme. Eine Kreuzung zwischen Löwen und Tigern ist oft sehr risikoreich, weil Mutter und Kind durch Schwangerschaft und Geburt Schaden nehmen könnten. Liger-Mütter haben häufig Schwierigkeiten bei der Geburt, da die Jungtiere größer sind als bei gewöhnlichen Löwen oder Tigern. Für die Mutter bedeutet das erhebliche Schmerzen oder sogar lebensbedrohliche Komplikationen.

Hinzu kommt, dass die Nachkommen oft an genetischen Defekten leiden, die ihr Leben stark beeinträchtigen können. Dazu gehören Fehlbildungen, Herzprobleme und eine deutlich verkürzte Lebenszeit. Zudem sind männliche Liger in der Regel nicht fortpflanzungsfähig, was sie zu einer biologischen Sackgasse macht. Die Zucht solcher Hybriden dient daher weder dem Artenschutz noch dem Wohlergehen der Tiere, sondern rein kommerziellen Interessen.

 Fakten über den Liger:

Paarung:

Die Kreuzung aus einem männlichen Löwen und einem weiblichen Tiger nennt man Liger. Von diesen Mischlingen gibt es weltweit etwa 100 Exemplare. Das Gegenstück zum Liger ist der Töwe. Ein Tiger-Männchen gekreuzt mit einer Löwin. Töwen haben eine recht hohe Sterberate und die Rate der Fehlgeburten ist sehr hoch, weshalb wir uns in diesem Artikel auf den Liger konzentrieren, da er häufiger vorkommt.

Verhalten:

Durch die unterschiedlichen Lebensweisen der Elterntiere können unterschiedliche Verhaltensmuster aufweisen. Ein gravierender Unterschied zwischen dem Tiger und dem Löwen ist das Sozialverhalten. Löwen sind Rudeltiere und Tiger sind Einzelgänger. Gerade weibliche Liger haben Probleme damit zu entscheiden, ob sie im Rudel leben oder sich zurückziehen möchten. Der Liger schwimmt sehr gerne wie die Tiger-Mutter. Sie können sowohl Löwen- als auch Tiger-Geräusche von sich geben.

Nachwuchs?

Liger sind keine eigene Art, wodurch sie sich nicht untereinander fortpflanzen. Während der männliche Liger unfruchtbar ist, ist der weibliche Liger hingegen fertil bzw. fruchtbar. Sollten sie sich mit einem Löwen oder Tiger paaren, entsteht ein Li-Liger oder ein Ti-Liger.

Aussehen:

– Sandfarbenes Fell (wie beim Löwen)

– Weißer Bauch (wie beim Tiger)

– Haben häufig hellbraune Tiger-Streifen

– Die Statur ist einem Löwen ähnlich

Text: Mehmet Ekinci

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