Das deutsche Start-up „HyperImpuls“ aus Heilbronn hat den ersten Testflug mit einer Kleinrakete, die mit Kerzenwachs angetrieben wird, bestanden.
Die Trägerrakete „SR75“ ist 12 Meter lang und startete am 3. Mai von einem Startplatz im südaustralischen Koonibba aus und erreichte eine Höhe von 50 bis 60 Kilometern. Die Höhenforschungsrakete fliegt mit Kerzenwachs und flüssigem Sauerstoff als Antrieb. Letzterer ist im Gegensatz zu herkömmlichen Treibstoffen preisgünstig, leicht beschaffbar, besser kontrollierbar und nicht explosiv. Die Rakete konnte so gefahrlos im beladenen Zustand von Heilbronn per Schiff nach Australien gebracht werden.
Das harte Kerzenwachs wird als Block in die Rakete gelegt. Durch Bohrlöcher in dem Block gelangt der flüssige Sauerstoff an das Kerzenwachs. Diese beiden Stoffe reagieren miteinander, wodurch ein heißes Gas und ein hoher Druck entstehen, welcher die Rakete in Richtung All drückt.
Das Start-up hat das Ziel, mit einer größeren kommerziellen Trägerrakete „SL1“, die 32 Meter groß werden soll und bis zu 600 Kilogramm schwere Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn absetzen soll, erfolgreich zu sein. Diese soll 2050 von den Shetlandinseln (Schottland) aus gestartet werden. In Europa besteht eine sehr hohe Nachfrage an kommerziellen Trägerraketen aus Europa, weshalb sich „HyperImpuls“ und andere Start-ups viel von der Zukunft versprechen.
Text: Milena Hildebrandt