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Zunahme von Bildschirmarbeit, Smartphones und Tablet PCs in der Arbeitswelt

Stress für die Augen

Das Auge ist das wichtigste Sinnesorgan des Menschen. Nur mithilfe der Augen sind wir in der Lage, Bilder zu erkennen. Ganz grob gesagt nimmt das Auge visuelle Reize von außen wahr und wandelt sie in elektrische Impulse um. Anschließend werden die Informationen über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet. Auf dem Weg in die digitale Welt stehen unsere Augen allerdings mächtig unter Druck.

Intensives Nutzungsverhalten

Privat ist das Smartphone zum Alltagsbegleiter geworden. Aktuellen Umfragen zufolge schaut fast die Hälfte aller deutschen Smartphone-Nutzer bereits 15 Minuten nach dem Aufstehen auf ihr Telefon. 39 Prozent kontrollieren kurz vorm Schlafengehen noch einmal ihre Nachrichten oder E-Mails oder suchen nach scheinbar wichtigen Informationen. Die Intensität der Nutzung nimmt dabei mit steigendem Alter ab: Schauen die 18- bis 24-Jährigen noch 56-mal pro Tag auf ihr Smartphone, sind es bei den 25- bis 34-Jährigen schon zehn Blicke weniger. Bei den 65- bis 75-Jährigen sind es dann nur neun Male pro Tag, wie die Grafik von Statista zeigt. Ein Drittel der Befragten schaut übrigens sogar nachts auf das Gerät – dann allerdings, um zu erfahren, wie viel Schlaf noch übrig bleibt, bis der Wecker klingelt.

Gesundheitliche Folgen

Beim Blick auf das Display blicken wir zumeist starr und aus geringer Entfernung auf einen nahen, hellen Punkt. Das Sehorgan bewegt sich dabei kaum und wir blinzeln zu selten. Ist die Schrift auch noch sehr klein, kann sich das Auge schnell überanstrengen.

Die Folgen: trockene Augen und Kurzsichtigkeit.

Trockene Augen sind Medizinern zufolge bereits zur Volkskrankheit geworden. Sie äußern sich durch Augenbrennen und -rötungen, Druckgefühl, Lichtempfindlichkeit und Sehstörungen.

Um die Augen zu entspannen, raten Mediziner, regelmäßig zu blinzeln. Außerdem hilft es, den Blick immer mal wieder auf entferntere Gegenstände zu richten – auf ein schönes Bild an der Wand oder den Baum vor dem Fenster. Regelmäßige Perspektivwechsel entlasten die Augen.

Auf jeden Fall zum Arzt

Damit trockene Augen nicht chronisch werden oder durch den verminderten Tränenfilm zu Infektionen führen, sollten Betroffene bereits bei ersten Anzeichen zum Augenarzt gehen.

Unterstützen können sogenannte „künstliche Tränen“, die aber nur nach Absprache mit einem Arzt genommen werden sollten.

Lese- oder Gleitsichtbrille?

Bei vielen Menschen ab dem 30., spätestens aber ab dem 40. Lebensjahr, lässt das Sehvermögen nach. Beim Lesen der Zeitung oder gar eines Beipackzettels für Medikamente werden die Arme dann immer länger. Das ist ganz normal, denn die Augen können sich dann nicht mehr so gut auf unterschiedliche Sehabstände einstellen – die sogenannte Alterssichtigkeit beginnt. Für viele Aktivitäten wird dann eine Lese- oder Gleitsichtbrille benötigt. Für das Arbeiten am Bildschirm sind hingegen spezielle Brillen ratsam. Sind diese Sehhilfen sogar medizinisch notwendig und normale Sehhilfen nicht geeignet, trägt der Arbeitgeber die Kosten für eine Bildschirmarbeitsplatzbrille (ArbMedVV, Teil 4 Abs. 2 Ziffer 1). Die Brille ist dann Eigentum des Arbeitgebers und muss nur am Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden. Betriebliche Vereinbarungen über den erweiterten Einsatz sind möglich.

Tipps gegen den Smartphone-Tick

• Ohne Smartphone in den Tag starten: Nicht vom Handy wecken lassen, sondern von einem analogen Wecker.

• Keine Nachrichten im Bett oder auf der Toilette lesen: Das Smartphone frühestens nach dem Frühstück in die Hand nehmen.

• Nicht immer erreichbar sein: Signale an Handy und Computer ausschalten.

• Weniger medial kommunizieren: Auch mal telefonieren oder noch besser persönlich miteinander sprechen.

• Ohne Smartphone den Tag beenden: Eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen nicht mehr draufschauen

 

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