Kennst du das, wenn du eine neue Band für dich entdeckst? Dieses Hochgefühl, schon bei den ersten Tönen, dem Einsetzen der Vocals und dem anschließenden Durchsuchten aller Songs der Band?
Aber dann findest du heraus: Diese Musiker gibt es gar nicht. Keine Proben, keine Konzerte. Stattdessen: eine Künstliche Intelligenz.
Genau das steckt hinter „The Velvet Sundown“, einer KI-Band, die gerade in Musik- und Technikkreisen für Aufsehen sorgt.
Eine Band aus Nullen und Einsen
„The Velvet Sundown“ besteht nicht aus Menschen, sondern aus Codezeilen und Algorithmen. Songs, Texte, Stimmen, sogar das Design der Bandmitglieder – alles wird von KI generiert. Das Ergebnis: Musik, die manchmal fast zu perfekt klingt, manchmal überraschend kreativ und schräg, und immer ein bisschen so, als wäre es ein DejaVu.
Kunst oder Kopie?
Die Band wirft spannende Fragen auf:
• Ist Musik noch „echt“, wenn kein Musiker dahintersteht?
• Kann eine KI echte Gefühle erzeugen – oder hören wir nur das, was clever programmiert wurde?
• Werden Bands, wie wir sie kennen, irgendwann überflüssig?
Während manche die Innovation feiern und „The Velvet Sundown“ als aufregendes Kunstprojekt sehen, schütteln andere nur den Kopf. Für sie bleibt Musik etwas zutiefst Menschliches – mit Fehlern und Herzblut.
Warum das Ganze spannend bleibt
Ob man die Songs mag oder nicht – „The Velvet Sundown“ ist mehr als nur ein Gag. Die Band zeigt uns, wie eng Technik und Kunst inzwischen zusammengewachsen sind. Vielleicht werden wir in Zukunft ganze Playlists voller KI-Bands haben. Vielleicht werden aber auch echte Musiker gerade deshalb wieder wertvoller, weil wir spüren wollen, dass ein echter Mensch hinter dem Mikrofon steht.
Fest steht: Diese Band verändert, wie wir über Musik denken.
Und auch wenn „The Velvet Sundown“ niemals ein echtes Konzert in Würzburg geben wird – sie sorgt dafür, dass wir uns fragen: Was bedeutet Musik eigentlich für uns?
Text: Dominik Herrmann
