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Erinnern. Gestalten. Verändern. – Ein Preis, der bewegt

🏆 Unsere Schule erhält den Würzburger Friedenspreis 2025

Am 20. Juli 2025 wurde der Klara-Oppenheimer-Schule im Mainfrankentheater Würzburg der Würzburger Friedenspreis verliehen. Ausgezeichnet wurde ein Projekt, das uns als Schulgemeinschaft nicht nur verbindet, sondern auch zeigt: Wir übernehmen Verantwortung. Die Klara-Oppenheimer-Route macht Geschichte sichtbar und Haltung spürbar – mitten in unserer Stadt.

 

📍 Die Klara-Oppenheimer-Route – Geschichte, die zu uns spricht

Die Route beginnt am früheren Wohnhaus von Dr. Klara Oppenheimer in der Friedenstraße 26 und endet am Denkort Deportation am Hauptbahnhof. Sie umfasst sieben Stationen mit QR-Codes, über die man Texte, Fotos und Audiobeiträge abrufen kann – entwickelt von Schüler*innen unserer IT-Klassen, gemeinsam mit dem Arbeitskreis Würzburger Stolpersteine und dem Johanna-Stahl-Zentrum.

Wer war Klara Oppenheimer? Sie war eine Pionierin: eine der ersten Studentinnen der Uni Würzburg, die erste Kinderärztin der Stadt, Lehrerin und Frauenrechtlerin. Als Jüdin wurde sie ab 1933 schrittweise entrechtet, schließlich deportiert und 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet. Die Route bringt ihre Geschichte zurück ins öffentliche Bewusstsein – und setzt ein Zeichen gegen das Vergessen.

 

🏆 Die Preisverleihung – ein Moment für Haltung

Im kleinen Haus des Mainfrankentheaters wurde der Preis überreicht – ohne große Bühne, dafür mit stiller Kraft. Die Jury lobte nicht nur die technische Umsetzung, sondern vor allem das Engagement, mit dem unsere Schule Demokratie, Vielfalt und Erinnerungsarbeit lebt.

Als Redakteurin der Schülerzeitung saß ich im Publikum. Und ehrlich gesagt: Ich war tief berührt. Es war kein lauter Moment – aber ein echter. Als die Worte fielen „Nie wieder ist heute“ und „Ohne Konflikte wird es keinen Frieden geben“, wurde es still im Saal. Und diese Stille hatte Gewicht.

 

 

💬 Worte, die unter die Haut gehen

„Nie wieder ist heute“ ist mehr als ein historischer Satz. Er bedeutet: Nicht irgendwann, sondern jetzt. Ausgrenzung, Hass, Diskriminierung – all das existiert heute, und es liegt an uns, dagegen aufzustehen. Das Zitat ruft dazu auf, Verantwortung zu übernehmen, nicht nur zu erinnern.

„Ohne Konflikte wird es keinen Frieden geben“ mag erst widersprüchlich klingen – doch dahinter steckt eine klare Botschaft: Frieden entsteht nicht durch Schweigen, sondern durch ehrlichen Dialog. Es braucht Mut, andere Meinungen auszuhalten, Konflikte auszutragen und gemeinsam Lösungen zu finden.

Diese Worte haben mir gezeigt, dass unser Projekt kein Schulprogramm ist – es ist ein Beitrag zur Gesellschaft.

 

💖 Was dieser Tag für mich bedeutet

Ich bin stolz, Teil einer Schule zu sein, die mehr will als nur gute Noten. Die Haltung zeigt. Die uns nicht nur Wissen vermittelt, sondern Werte, die wir brauchen, um eine offene solidarische Zukunft zu gestalten.

Unser Leitbild „Wertschätzung zeigen – Vielfalt leben – Kompetenzen fördern“ ist für mich nicht nur ein Spruch, sondern eine Realität. Wir sind nicht einfach Lernende – wir sind Mitgestalter*innen.

 

🌱 Ein Anfang, kein Ende

Der Friedenspreis ist ein starkes Zeichen – aber auch ein Startpunkt. Wir dürfen nicht aufhören zu erinnern, zu gestalten und zu verändern. Nicht nur als Schule, sondern als junge Generation.

Denn Frieden beginnt da, wo wir zuhören, wo wir miteinander sprechen – und wo wir nicht wegsehen, sondern handeln.

 

Text: Alina Frankenberger

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