Freizeit

Was bedeutet die Corona-Krise eigentlich für die Kinos?

Corona ist seit Anfang des Jahres ein sehr großes Thema. So gerne wir es auch hätten, vorbei ist der Spuk leider noch nicht. Viele Unternehmen sind noch immer stark betroffen. Doch wie sehen eigentlich die Folgen für Kinos aus? Wir haben uns die Situation im Cineworld im Mainfrankenpark einmal genauer angeschaut und das wichtigste für euch aus der Sicht einer Mitarbeiterin zusammengefasst.

Wie fing das alles überhaupt an?

Zu Beginn der Corona-Krise hoffte man in den Kinos durch Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln vielleicht nicht schließen zu müssen. Doch der komplette Lockdown ließ nicht lange auf sich warten.
Wie auch in anderen Unternehmen standen nun viele Mitarbeiter des Cineworlds, darunter hauptsächlich Studenten, ohne Verdienst da. Lange wusste niemand wie es weitergehen sollte. Die Genehmigung des Autokinos brachte neue Hoffnung. Pro Tag 2-3 Vorstellungen, Tickets nur online buchbar und ein verkleinerter Popcorn-Verkauf. Die anfallenden Stunden reichten nicht annähernd für alle.
Doch ein weiteres Problem tauchte auf: es gab keine Filme.

Woher kommt das Filmmaterial überhaupt?

Filme bekommen Kinos nämlich nur von Filmverleihern. Diese erwerben beim Hersteller des Films das Recht auf Verwertung des Materials und stellen digitale Filmkopien sowie deren Vorführungsrecht zur Verfügung. Im Gegenzug erhalten sie dafür in der Regel einen prozentualen Anteil der Einnahmen.
Doch warum gab es denn jetzt eigentlich keine Filme? Das Kino konnte zu Beginn nur Filme zeigen, die bereits schon seit einigen Wochen auf dem Markt waren. Vor allem Disney Filme durften nur noch für sehr kurze Zeit im Autokino gezeigt werden. Das andere Problem war, erst gar keine Rechte für Vorführungen der Filme zu erhalten. Also war die Auswahl leider sehr begrenzt.

Was kam nach dem Autokino?

Trotz allem lief das Autokino wirklich gut. Es war etwas Neues, etwas Anderes – und eine Ablenkung zur Corona-Krise. Nach ein paar Wochen wurde das Geschäft wieder nach innen verlegt. Zunächst als Zusatz und nun seit 2 Wochen ausschließlich.
Normaler Kinoalltag herrscht trotzdem noch lange nicht. Weiterhin kann nur eine handvoll Mitarbeiter beschäftigt werden, Öffnungs- und damit Arbeitszeiten wurden angepasst und große Filme bleiben weiterhin aus. Solange der Amerikanische und der Asiatische Filmmarkt nicht laufen, läuft auch der deutsche nicht. Auf Filme wie Top Gun, James Bond und Mulan müssen wir also weiterhin verzichten.

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Wie geht es wohl weiter?

Das ist schwer zu sagen. Man geht weiterhin davon aus, dass eine zweite Corona-Welle kommt. Damit verzögern sich Produktionen, die schon jetzt auf Eis gelegt werden mussten, weiterhin. Eine große Frage ist auch, wann endlich wieder richtig verkauft werden darf. Alles muss abgepackt sein, sodass man als Mitarbeiter nicht mit den Lebensmitteln in Berührung kommt. Das mag einerseits eine große Hilfe für die Sauberkeit sein, da nichts mehr so leicht verschüttet werden kann. Allerdings haben inzwischen mehrere Kunden angemerkt, dass das „richtige Kino-Feeling“ fehlen würde. Das Popcorn wird zwar wie immer weiterhin frisch zubereitet, aber durch das direkte abpacken verschwindet auch der Duft in der Verpackung.

Jella Haase sagte in einem Interview mit dem Handelsblatt, dass die Corona-Krise „Glück im Unglück“ für die Kinos bedeuten würde. Die Sehnsucht auf Filme auf großer Leinwand würde wieder steigen und die Lust, gemeinsam mit Freunden etwas zu unternehmen. Laut Jella könne man die Kinos nicht mit Streaming-Diensten wie Netflix vergleichen.

„Im Kino trifft man die bewusste Entscheidung, sich zwei Stunden auf einen Film einzulassen. Bei Netflix ist das schon beliebiger. Ich hoffe deshalb, dass die beiden sich gegenseitig befeuern und in einer friedlichen Koexistenz nebeneinander leben können.“

Jella Haase, Handelsblatt

Ob sie damit Recht behält wird sich zeigen. Hoffen wir weiterhin das Beste, sowohl als Kinoliebhaber, wie auch als Mitarbeiter.
Kleiner Tipp: Das Cinworld bietet derzeit ein Kombi-Ticket an, das sich wirklich für jeden lohnt!

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Text: Bella Michel,

Main-Post

Quellen:

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/martin-moszkowicz-und-oliver-berben-chefs-von-constantin-film-lange-koennen-wir-das-nicht-durchhalten/26030302.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Filmverleih#Begriffserl%C3%A4uterung

https://www.handelsblatt.com/arts_und_style/lifestyle/tv-film/interview-schauspielerin-jella-haase-die-pandemie-war-fuer-das-kino-glueck-im-unglueck/26010250.html

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