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Von Wölfen mit Bananen und neonpinken Eimerhüten: Der Eurovision Songcontest 2022

Glitzerkleider, fragwürdige Bühnenshows und ein überdrehtes Moderator:innenteam: das Finale des 66. Eurovision Songcontests steht den Shows der Vorjahre in Sachen Skurrilität in nichts nach. Obwohl es für Deutschland leider nur für den letzten Platz gereicht hat, waren die Einschaltquoten beachtlich. Falls du nicht zu den 7,3 Millionen Zuschauer:innen gehörst, aber trotzdem mitreden möchtest, haben wir für dich die Top 7 Momente des ESC 2022 zusammengestellt.

„Und bevor der Wolf meine Oma frisst, gib dem Wolf eine Banane!“ Die Gruppe Subwoolfer aus Norwegen landet mit einer Interpretation von Rotkäppchen auf dem 10. Platz. Nicht nur das Lied ist ein Ohrwurm, auch der Tanz dazu bleibt im Gedächtnis. Und niemand weiß, wer sich wirklich hinter den gelben Wolfsmasken versteckt.

Gegen den Gesundheitswahn richtet sich der Song In corpore sano der serbischen Künstlerin Konstrakta. Der Sängerin dabei zuzusehen, wie sie sich drei Minuten lang auf der Bühne die Hände wäscht und dabei (fast) ohne zu blinzeln mit riesigen Augen in die Kamera starrt, ist zu gleichen Anteilen absurd und gruselig.

Die aktuelle Papierknappheit bereitet Druckunternehmen weltweit Kopfschmerzen. Lediglich Armenien ist davon offensichtlich nicht betroffen. Umgeben von einem Meer aus weißen DIN A4-Blättern singt Rosa Linn ihren Song Snap, der man mit dem letzten Ton schon wieder vergessen hat.

„Uuuuuuuuhuuuuuuu aaaaaaaaahaaaaaaaaa“ Das ist ein Zitat aus dem Refrain von De Diepte, dem Lied der Sängerin S10 aus den Niederlanden. Der Vorteil ist eindeutig: Zuschauer:innen aus aller Welt können mitsingen, auch wenn die langsame Ballade nicht wirklich für Partystimmung sorgt.

Die Farbe weiß liegt dieses Jahr beim ESC im Trend, auch der Australier Sheldon Riley präsentiert sich in der Farbe der Reinheit. Sein Outfit ist dabei mit Abstand das extravaganteste des ganzen Abends. Mit einem Federmantel, Diadem und Perlenvorhang vor dem Gesicht singt er über seine schwierige Kindheit, in der er seine Homosexualität vor seiner religiösen Familie verstecken musste. Ob das Lied den persönlichen Geschmack trifft oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen, die Message hat aber den größten Respekt verdient.

Wie es sich für den ESC gehört, führt ein exzentrisches Moderator:innenteam durch den Abend. Der verzweifelte Versuch, die DVD zum Eurovision Songcontest zu verkaufen, wirkt aus der Zeit gefallen. Denn mal ehrlich, wer kauft bitte DVDs von Liveshows? Bemerkenswert waren auch die zahlreichen Outfitwechsel. Abendkleider in magenta und zitronengelbe Anzüge sorgen für ein knallbuntes Fernsehbild.

Die eindeutigen Sieger des diesjährigen ESC kommen aus der Ukraine. Mit einem neonpinken Eimerhut und einer absurd langen Flöte landete das Kalush Orchestra mit Abstand auf Platz 1. Ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt in Europa und die Solidarität gegenüber der Ukraine.

Text: Eileen Gees

© eurovision.tv/EBU Foto: Corinne Cumming

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